Hey, du Monster!

Hast mich wieder tief blicken lassen -
hast mich wieder schwer leiden lassen -
hast mir doch wieder gezeigt -wer mein Herr ist...

Bist wieder ungefragt eingestürmt,
ungefragt nahmst du dir einen Platz, bei mir -
ungefragt bist du mir sehr nahe gekommen...

Willst mich in die Knie zwingen -
willst mich Schach matt setzen -
ich soll kriechen -
ich soll leiden -
ich soll bluten -
soll darnieder liegen...

Ich mach das nicht,
ich spiel nicht mit-
dein Spiel!
Ja, ich mach weiter ,
lass mir von alldem nichts anmerken.

Aber ich fürchte mich -
fürchte mich davor zu mir zu schauen -
in mich zu gehen -
und sehen zu müssen -
sehen zu müssen, dass du mich
Klein gemacht hast -
das du meine Kraft geraubt hast.

Sehen zu müssen, dass da nichts mehr
ist...
von mir...

Rema Jan 2013

Sehr schön beschrieben.

Obwohl es manchmal einfach besser ist, sich Ruhe zu gönnen, wenn man einen Anfall hat. Aber das geht natürlich nur in den seltensten Fällen. Aber wenn es möglich ist, sollte man es tun. Wenn man ein Triptan nimmt, sollte man sich hinlegen. Bei mir hilft es dann besser und der Anfall kommt meist nicht so schnell wieder. Aber wie es so im Leben ist, meist nehme ich ein Triptan, wie Rema so schön geschrieben hat, um weiter machen zu können. Leider!!

Mir sind die Gedanken beim Einkaufen gekommen, ich spürte plötzlich dieses Geschafftsein so stark,
fühlte mich leer und verlassen...dass es weh tat.
Zuhause habe ich versucht, das in Worte zu kleiden.
Sicher wäre es besser gewesen zu ruhen, das habe ich einfach nicht geschafft!
War, nach Langem ein starker Mig-anfall.

Ich denke da klaffen Theorie und Praxis ganz weit auseinander.

Wir alle wissen, wir sollten uns dann auch die Ruhe gönnen und in den allermeisten Fällen schaffen wir es nicht oder ja es ist uns nicht möglich!

Hallo ihr Lieben,
ich habe zwar nicht mehr so häufig extreme Schmerzen, fühle mich jedoch -trotz, wegen (?) Triptan, Wetter?- erschöpft, müde, unkonzentriert und deprimiert. Ein anhaltender Migri-Kater (vor und während/statt und nach einem potentiellem Anfall)?
Aber das ist jetzt sicherlich, da ich gestern und heute meine Arbeit nicht so machen konnte ("Kopfdurcheinander"). Innerlich habe ich mir Vorhaltungen gemacht, da ich Leistung nicht so erbracht hatte, wie ich es vorhatte. Nachmittags habe ich erst bemerkt, dass ich schon wieder vor einem Anfall stehe und das dies einfach bereits Vorposten waren. Währenddessen merke ich es oft nicht, obwohl es mir nicht gut geht. Mein Kopf findet immer irgendwelche Gründe, warum ich nervös, missgestimmt bin/sein sollte und glaubt das dann auch (fälschlicherweise)... Ich muss mich da sozusagen neu kennenlernen - denn früher, vor den Wechseljahren, vor dem Triptan (?) hat sich das "anders" angefühlt. Je älter ich werde, umso mehr verschwimmen die Symptome und gehen ineinander über und diese "guten Phasen" dazwischen werden immer weniger, wenn ich auch wirklich dankbar bin, dass die extrem heftigen Schmerzen im Griff sind.
Ich hatte heute morgen -auf dem Weg zur Arbeit- plötzlich so ein deprimierendes Bild vor mir, dass ich ständig gegen eine Wand fahren würde, die plötzlich da ist - statt freie Fahrt zu haben. So ein plötzliches Gefühl der Hoffnungslosigkeit.
Die letzte Zeit fühle ich mich sehr, sehr erschöpft.
Richtige Migri ist keine Kleinigkeit.
Es ist oft ein Monster!
Doch diese Sicht zuzulassen würde mich derzeit erst recht deprimieren. Ich habe gelernt mich dann meist wieder "positiv zu programmieren".
Und dann habe ich gelernt, dass der Migränezustand Auswirkung auf das eigene Gefühl und die Sichtweise hat.
Geht es mir (gesundheitlich) besser, denk ich meist sonniger.
Bewegung, Ausdauersport tut wirklich gut. Doch manchmal habe ich dazu keine Kraft.
Vielleicht ist es besser, die Migri kommen zu lassen statt zu bekämpfen?
Vielleicht bräuchten wir "Migränesonderurlaub", dass wir uns bei so blöden Vorposten frei nehmen können, ohne Arztbesuche.
Vielleicht...., vielleicht....
So und nun ist es gut.
Ein eindeutiges Richtig oder Falsch gibt es nicht und meist müssen wir einfach unsere eigenen Experten werden.

Ja, und wir kämpfen tapfer. (Ich bin wieder optimistischer! Die miese Stimmung vergeht auch, das müssen wir uns merken!)
Danke Ursula, hoffe, dir geht es zumindest "geht schon!".

Wow Rema, dein Gedicht ist richtig gut. Vor allem beschreibt es die Sache ziemlich genial.
Schon schade, das die Migräne soviel Einfluss auf unser Leben hat. Ich wäre so froh, endlich mal wieder so richtig frei zu sein. Sich mal wieder fit und stark zu fühlen, ohne diese lähmende Müdigkeit und das Dauerbrummen. Und immer so schnell KO nach nur der kleinsten Arbeit, das ist echt doof. Na ja an Sport ist schon lange nicht mehr zu denken.....
Aber das Leben geht weiter. Und ich werde das Beste daraus machen !!!!

Zitat von Deborah Junge im Beitrag #9

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Aber das Leben geht weiter. Und ich werde das Beste daraus machen !!!!

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...danke Ursula,

mir ging es längere Zeit nicht gut: Schwindel, Sprache (sehr erschwerend beim Berichteschreiben!), Unsicherheitsgefühle.
Derzeit geht es wieder viel besser (es ist bei uns zur Zeit endlich nicht mehr so heiß).

Heute habe ich Mitarbeiter zurechtgewiesen, da diese immer kleinste -vermeintliche- Fehler meinerseits (die mitunter jedoch sie selbst verantworten) manchmal hochstilisieren, wobei jedoch gerade diese zwei (einer ist extrem hyperaktiv, impulsiv) oft Absprachen verschusseln. Ich bin jedoch so, dass ich halt dann flexibel was anderes mache und tu und kaum ein Wort darüber verliere.
Heute habe ich sie jedoch öfters drauf angesprochen, schließlich auch im Beisein eines Dritten, da sie es nicht checken, dass sie fast schon unverschämt sind. Wir haben uns dann auf einen neuen Weg einigen können. Der Dritte hat mich jedoch dann später angesprochen und gemeint, dass die Herren sich doch recht respektlos und unverschämt benommen hätten. Ich meinte dann nur, dass mir das schnurzegal ist, ich es aufgegeben habe, mehr zu erwarten und das als deren Problem und Blamage akzeptiere.
Das sind genau auch die Herrschaften, die sich mokieren, wenn ich bei schlechter Verfassung, z.B. Schmerzen, äußere, dass es mir nicht gut geht und die andererseits über jemanden herziehen, falls er krank zu Hause bleiben muss. Sie haben mich da auch schon blöd angeredet. Besserwisser ohne geringste Sensibilität.
Ich schütze immer andere und stelle immer wieder fest, dass genau jene andersrum keine Probleme haben, über einen herzuziehen oder Schuld geschickt abzuwälzen, um selbst supergut dazustehen.
Ich glaube, dass wir Migräniker manchmal "zu gut", "zu sensibel" sind.