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(kig) Einer von vier Erwachsenen in der Europäischen Union (EU) leidet unter Bluthochdruck, dem wichtigsten Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nun haben Wissenschaftler eine neue Genvariante entdeckt, die das Risiko für Hypertonie verringert.

Sie konnten im Rahmen einer groß angelegten und von der EU geförderten genetischen Studie mit 40 000 Probanden aus acht europäischen Ländern zeigen: Bei Personen mit der entsprechender Genvariante traten zu 15 Prozent weniger Herzinfarkte, Myokardinfarkte und Todesfälle durch Verschluss der Herzkranzgefäße auf.

Die neue Variante liegt auf einem Gen, das die Produktion des Proteins Uromodulin (UMOD) durch die Nieren regelt. Dieses ist eines der wichtigsten im Urin vorkommenden Proteine, seine Funktion war bisher allerdings weitgehend unbekannt.

Aufgrund ihrer Forschung vermuten die Wissenschaftler nun jedoch, dass Uromodulin die Natriumrückabsorption in den Nieren stimuliert. Dadurch kommt es zu einer Anreicherung von Natrium im Körper, was das Entstehen einer Blutdruckstörung und in Folge davon Herz-Kreislauf-Erkrankung begünstigt.

Da Personen mit einer Variante im UMOD-Gen auf dem Chromosom 16 weniger Uromodulin mit dem Urin ausschieden als Personen ohne diese Variante, folgerten die Forscher, dass die Genvariante ein möglicher Schutzfaktor gegen Bluthochdruck ist. Sie hoffen nun, dass ihre Erkenntnisse neue Wege für innovative Präventions- und Behandlungsmethoden aufzeigen.

09.11.10

Quelle: EU-Kommission

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