Hallo miteinander,

ich möchte euch mal "meine" Sprache vorstellen. Mit ihr bin ich aufgewachsen, da mein Opa richtiger Rimparer ist. Mal sehen ob ihr sie versteht, wenns gar nicht geht übersetzt ichs euch.

Viel Spaß!

Feindesliebe

Dr Pfarr guckt aus’n Fanster naus
und sieht, wiä gleich denawä
zwä kleenä, frachä Buäwä
änanner fest verhawä.

„Ihr wißt doch sicher,“ säicht’r gleich,
„daß in der Bibel steht geschrieben,
das Gebot gilt auch für euch,
du sollst auch deine Feinde lieben.“

„Dos gilt für uns nit!“ schreit dr ee,
„dar klee Karl doa, wuä sou greint,
dan döf i ruhich ä weng verhab,
dos it mei Brueder, nit mei Feind.“

Hans Walter
(aus einem seiner Bücher, dass ich selbst besitze)

alles verstanden, alles klar

Hihihi - Klasse, Mona !
Habe alles verstanden bis auf ein Wörtchen.... denawä

denawä - daneben

Ich bin damit aufgewachsen und spreche die "Sprache" oder eher gesagt den Dialekt selbst. Ist halt immer ungewohnt, wennste dann mit jemanden Hochdeutsch sprechen sollst.

Ich mußte früher täglich zwischen Kanzlei und zu Hause die Sprache wechseln, war oft lustig wenn ich nicht rechtzeitig umdachte

Ich finde es eigentlich schade, dass immer mehr Dialekte verschwinden, weil sie als 'unfein' , da nicht hochdeutsch, angesehen werden.

Klar, aber die wenigsten verstehen einen wenn du im Dialekt sprichst und wenn du dann noch so einen hast wie ich, wo dich wenn du schnell sprichst gar keiner versteht.

falls ihr wollt, ich habe noch mehrere solcher Gedichte auf "meiner" Sprache

na dann rück sie raus

Überständig

"Däß i di sah seit langer Zeit,
doa drü bin i wahrhafti froäh",
sou säicht zuen Schorsch die Wirtä,
"ä ganz Jahr warscht nit doa.

Seit vorches Jahr hast du bei mir
aa nou sou zwä, drei Moäßä steähn.
Dos brengä mer heut fei in Ordnung:
bevor mer hömigeähn."

"Zwä Moäßä steähn schoa seit n' Jahr?
Dos it ä längä Dauer.
Schütt sä doch aus!" säicht's Schorschlä,
"diä sen bestimmt jetzt sauer."

Hans Walter

ein Schelm, der Schorsch.....